Haltung und Zucht des lebhaften "Zwergs" Melanorivulus punctatus
Als verrückte Killianer sind wir vor ein paar Jahren zu einem Sondervereinstag nach Frankfurt/Main gefahren, einerseits um einen neuen Vorsitzenden zu wählen, andererseits
um diesen kleinen Fisch aus Paraguay zu bekommen. Die größten Männchen werden 4cm lang, die Weibchen etwas kleiner.
Die Gattung Melanorivulus gehört zur Gruppe der Bachlinge und ist besonders talentiert im Verlassen des Beckens bei mangelhafter Abdeckung. Diese Art ist der am weitesten südlich vorkommende Bachling. Sie kann daher in der Überwinterungszeit kurzzeitig Temperaturen bis 12°C ertragen. Das bedeutet eine kühle Überwinterung in der Wohnung!
Wir halten unsere Fische während dieser Zeit im Wohnungsflur ohne direkte Heizung. Sie werden im Winter normal mitgefüttert. Meistens mit Artemia, aber auch Granulatfutter wird angenommen. Zu den Wasserwerten wurde uns nichts gesagt, wir haben sie bei leicht saurem und mittelweichem Wasser gehalten, bei seltenem Wasserwechsel.
Von unseren drei Paaren haben wir so zwei durch den Winter bekommen.
Im Frühjahr erfolgte dann der Umzug in ein 40x40x25 – Becken im Wintergarten.
Der Vorbesitzer hat uns ausdrücklich auf Tageslichtbedarf hingewiesen. Also folgende Einrichtung: Unten komplett Javamoos, eine Wurzel gegen das Aufschwimmen desselben und ein kleiner luftbetriebener Filter ohne übertriebene Strömungsbildung. Komplette Abdeckung nicht vergessen! Der Wintergarten ist etwas wärmer und die ostfriesischen Wetterkapriolen scheinen die Fische nur zu stimulieren. Natürlich kann man den Fisch während des Sommers auch im Garten halten, allerdings muss er wegen der notwendigen Abdeckung gefüttert werden!
Gefüttert wurde weiterhin mit Artemia und Lebendfutter, dazu selbst gemachter Futterbrei und gelegentlich Granulatfutter. Bald schwammen reichlich Jungfische im Becken. Die Eltern ignorierten ihren Nachwuchs und sogar die großen Jungfische ließen ihre jüngeren Geschwister in Ruhe. Wir wissen nicht, ob das typisch für diese Art ist oder an der guten Fütterung lag. Jedenfalls hatten wir bei der Überführung ins Winterquartier 50 bis 60 Jungfische in verschiedenen Grössen.